Beim dritten Grand Slam des Jahres ist Novak Djokovic seiner Favoritenrolle gerecht geworden, während bei den Damen Elena Rybakina für eine Überraschung sorgte. Kelbet;de fasst für euch Wimbledon 2022 zusammen.
Zwei Wochen lang wurde in Wimbledon auf den legendären Rasenplätzen des All England Clubs gespielt. Das Englische Grand Slam ist das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt, bei dem die besten Spielerinnen und Spieler des Tennis antreten. Doch dieses Jahr fehlten alle russischen und weißrussische Legenden, darunter die Weltnummer 1 Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Ilya Ivashka bei den Männern oder die Halbfinalisten letzten Jahres Aryna Sabalenka, Daria Kasatkina oder auch die zweifache Australian Open Siegerin Victoria Azarenka. Trotz dieser Abwesenden gab es beim diesjährigen Wimbledon-Turnier eine Menge Action.
Djokovic in Wimbledon wie Zuhause
Novak Djokovic hat seinen vierten Wimbledon-Titel in Folge gewonnen und seinen siebten insgesamt. Nur Roger Federer ist auf den Rasenplätzen von London erfolgreicher als der Serbe. Djokovic triumphierte im Finale gegen den Australier Nick Kyrgios in vier knappen Sätzen mit 4:6, 6:3, 6:4, 7:6 (3).
Wenn es noch Zweifel gäbe, ist diese Auflage von Wimbledon eine Bestätigung, dass Novak Djokovic eindeutig einer der größten Spieler aller Zeiten ist und dass man mit ihm auch im Alter von 35 Jahren immer wieder rechnen muss. Leider ist es für den Djoker aufgrund seines Impfstatus ungewiss, ob er sowohl die US Open in paar Wochen als auch die Australian Open nächstes Jahr spielen kann.
Wenn er den Rekord von Rafael Nadal mit 22. Grand-Slam-Titel knacken will, könnte es ein, dass er bis zu den French Open und Wimbledon im nächsten Jahr warten muss. Aber er muss auch hoffen, dass der Spanier kein anderes Grand Slam in der Zwischenzeit gewinnt. 2023 wird Djokovic 36 Jahre alt sein, doch er hat bei diesen Championships gezeigt, dass er es noch richtig drauf hat.
Alle Wimbledon Sieger seit 2000
Jahr | Spieler |
---|---|
2000 | Pete Sampras (USA) |
2001 | Goran Ivanisevic (Jugoslawien) |
2002 | Lleyton Hewitt (Australien) |
2003 | Roger Federer (Schweiz) |
2004 | Roger Federer (Schweiz) |
2005 | Roger Federer (Schweiz) |
2006 | Roger Federer (Schweiz) |
2007 | Roger Federer (Schweiz) |
2008 | Rafael Nadal (Spanien) |
2009 | Roger Federer (Schweiz) |
2010 | Rafael Nadal (Spanien) |
2011 | Novak Djokovic (Serbien) |
2012 | Roger Federer (Schweiz) |
2013 | Andy Murray (Großbritannien) |
2014 | Novak Djokovic (Serbien) |
2015 | Novak Djokovic (Serbien) |
2016 | Andy Murray (Großbritannien) |
2017 | Roger Federer (Schweiz) |
2018 | Novak Djokovic (Serbien) |
2019 | Novak Djokovic (Serbien) |
2020 | Abgesagt |
2021 | Novak Djokovic (Serbien) |
2022 | Novak Djokovic (Serbien) |
Rybakina unerwartete Siegerin
Elena Rybakina hat sich den ersten Grand-Slam Titel ihrer jungen Karriere gesichert. Ihr bestes Resultat bei einem Grand Slam war bislang ein Viertelfinale bei den French Open im letzten Jahr. Die 23-Jährige bezwang die an Nummer 3 gesetzte Tunesierin Ons Jabeur mit 3:6, 6:2, 6:2 und durfte die prestigeträchtige Venus-Rosewater-Schale im All England Club hochheben.
Rybakina ist in Moskau geboren, doch vertritt Kasachstan seit 2018, als das Land anbot, ihre Tenniskarriere zu finanzieren. Die Kasachin kam als Nummer 23 der Welt in das Turnier und ist die am zweitniedrigsten gesetzte Spielerin, die in Wimbledon gewonnen hat. Im Jahr 2007 gewann Venus Williams den Titel, als sie an Nummer 31 gesetzt war.
Rybakina ist die erste Athletin aus Kasachstan, die ein Finale eines Grand-Slam erreicht und auch den Titel gewonnen hat, während Jabeur die erste Araberin und die erste Afrikanerin ist, die in ein Grand-Slam-Finale eingezogen ist.
Alle Wimbledon Siegerinnen seit 2000
Jahr | Spielerin |
---|---|
2000 | Venus Williams (USA) |
2001 | Venus Williams (USA) |
2002 | Serena Williams (USA) |
2003 | Serena Williams (USA) |
2004 | Maria Sharapova (Russland) |
2005 | Venus Williams (USA) |
2006 | Amélie Mauresmo (Frankreich) |
2007 | Venus Williams (USA) |
2008 | Venus Williams (USA) |
2009 | Serena Williams (USA) |
2010 | Serena Williams (USA) |
2011 | Petra Kvitova (Tschechische Republik) |
2012 | Serena Williams (USA) |
2013 | Marion Bartoli (Frankreich) |
2014 | Petra Kvitova (Tschechische Republik) |
2015 | Serena Williams (USA) |
2016 | Serena Williams (USA) |
2017 | Garbine Muguruza (Spanien) |
2018 | Angélique Kerber (Deutschland) |
2019 | Simona Halep (Rumanien) |
2020 | Abgesagt |
2021 | Ashleigh Barty (Australien) |
2022 | Elena Rybakina (Kasachstan) |
Nadal verletzt, Kyrgios erstmals in einem Grand Slam Finale
Rafael Nadal besiegte Taylor Fritz in einem spannenden Fünf-Satz-Match und zog damit zum achten Mal in seiner Karriere ins Halbfinale von Wimbledon ein. Allerdings konnte der Spanier nach seinem Sieg nicht mehr weitermachen. Der Stier von Manacor war während des gesamten Matches gegen Fritz sehr geschwächt. Grund: eine schwere Bauchmuskelverletzung, die schon die Woche zuvor auftauchte. Er könnte zwar die Zähne zusammenbeißen, um sein Viertelfinal-Match zu gewinnen, doch die Schmerzen waren zu stark, um gegen Nick Kyrgios im Halbfinale anzutreten.
Der Australier stand zum ersten Mal seiner Karriere in einem Grand Slam Halbfinale und qualifizierte sich dank Nadals Rückzug gleich für sein erstes Finale. Eine kleine Überraschung, wenn man bedenkt, dass Kyrgios am Start des Turniers ungesetzt war, mit seinem 40. Platz in der Weltrangliste. Doch sein Niveau während dieser zwei Wochen war extrem hoch und der 27-Jährige zeigte, dass er zu den Top-Spielern gehört, wenn er lediglich auf das Tennis konzentriert ist.
Keine Punkte für die Weltrangliste
Die ATP und die WTA haben im Vorhinein von Wimbledon entschieden, dass keine Punkte für die Weltrangliste vergeben werden. Eine Entscheidung aus Protest gegen das vom All England Club verhängte Teilnahmeverbot für russische und weißrussische Spieler.
Nach seinem unglaublichen siebten Titelgewinn in Wimbledon stürzte Novak Djokovic vom dritten auf den siebten Platz der Weltrangliste. Ebenso umstritten fällt Nick Kyrgios nach seinem ersten Grand-Slam-Finale in London von Platz 40 auf Platz 45. Normalerweise hätte der Australier dank seines tollen Resultats bei den Championships auf Platz 15 der Weltrangliste aufsteigen müssen. Damit wäre sichergestellt, dass der 27-Jährige zumindest bis zur vierten Runde der US Open nicht auf einen höher gesetzten Gegner treffen könnte.
Djokovic und Kyrgios sind jedoch nicht die einzigen Stars, die von dieser Entscheidung leiden. Elena Rybakinas erster Grand-Slam-Titel hat ihr in der WTA-Rangliste nicht genützt, denn die Kasachin bleibt die Nummer 23 der Welt. Ihre Gegnerin im Finale, die Tunesierin Ons Jabeur, fiel vom zweiten auf den fünften Platz zurück, obwohl sie ihre beste Leistung bei einem Grand Slam schaffte.