Wimbledon 2022 findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli 2022 statt. Alle Daten, Favoriten und mehr Infos gibt es hier zu lesen!
Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 20. Juni mit den Qualifikationen aber startet dann offiziell am 27. Juni für das Hauptfeld.
Wimbledon 2022 bietet eine mächtige Besonderheit. Spieler aus Russland und Weißrussland dürfen in London nicht dabei sein. Damit fehlen zum Beispiel die Weltnummer 1 Daniil Medvedev und Andrey Rublev bei den Männern oder die Halbfinalistin letzten Jahres Aryna Sabalenka. Aus diesem Grund haben die ATP und die WTA entschieden, dass keine Punkte vergeben werden.
Neuheit gibt es auch bei den Championships. Ab diesem Jahr wird Wimbledon zu einem 14-tägigen Turnier, wobei die Spiele am ersten Sonntag ausgetragen werden, der traditionell ein Ruhetag beim Grand Slam ist. Dieser Tag ist in der Regel ein Ruhetag, an dem die Turnier-Organisatoren die Plätze für die späteren Runden wieder auf guten Zustand bringen. Das Ergebnis war seit Jahren ein sogenannter “Manic Monday” an dem die gesamte vierte Runde des Herren- und Dameneinzel gespielt wurde.
Wo und wann findet Wimbledon 2022 statt?
Wimbledon wird vom 27. Juni bis zum 10. Juli im All England Lawn Tennis Club von Wimbledon, London ausgetragen. Die besten Tennisspieler und -spielerinnen der Welt messen sich seit 1877 auf den Rasenplätzen der englischen Hauptstadt. Die zwei größten Stadien, Centre Court und Court Nr. 1, sind mit fahrbarem Dach ausgestattet. Centre Court, wo das große Finale gespielt wird, bietet Platzt für 14.979 Zuschauer.
Ein Rekord Preisgeld
Für die diesjährige Ausgabe hat Wimbledon ein Rekord Preisgeld angekündigt. Der Grund? Einen Spieler Boykott zu vermeiden, nachdem das Turnier wegen des Ausschlusses von russischen und weißrussischen Spielern die Ranglistenpunkte entzogen wurden.
Alle Teilnehmer des größten Grassturniers der Welt kämpfen um ein Preisgeld von insgesamt 47,3 Millionen Euro (40,35 Millionen Britische Pfund), 11,1 Prozent mehr als bei der letztjährigen Veranstaltung, deren Kapazität reduziert war. Es sind sogar 5,4 Prozent mehr als bei der letzten „normalen“ Ausgabe im Jahr 2019.
Die beiden Einzelmeister nehmen jeweils 2,35 Millionen Euro (2 Millionen Britische Pfund) mit nach Hause, die Zweitplatzierten die Hälfte, während die Spieler, die in der ersten Runde ausscheiden, noch 50.000 Britische Pfund erhalten.
- Sieger: 2 Millionen Britische Pfund (2,35 Millionen Euros)
- Finalist: 1,05 Millionen Britische Pfund
- Halbfinale: 535.000 Britische Pfund
- Viertelfinale: 310.000 Britische Pfund
- Achtelfinale: 190.000 Britische Pfund
- 3. Runde: 120.000 Britische Pfund
- 2. Runde: 78.000 Britische Pfund
- 1. Runde: 50.000 Britische Pfund
Wer dabei ist und wer wird fehlen?
Russische und Weißrussische Spieler dürfen nicht in Wimbledon dabei sein. Deshalb fehlen die Weltnummer 1 Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Ilya Ivashka bei den Männern oder die Halbfinalistinnen letzten Jahres Aryna Sabalenka, Daria Kasatkina oder die zweifache Australian Open Siegerin Victoria Azarenka. Naomi Osaka und Lucas Pouille haben öffentlich angedeutet, dass sie Wimbledon auslassen werden, da es beim Rasen Grand Slam keine Ranglistenpunkte geben wird.
Offiziell muss aber die Japanerin wegen eines schmerzhaften Achillesverses absagen. Verletzungsbedingt tritt auch Sebastien Korda nicht bei den Championships an. Der junge Amerikaner verzichtet auf Wimbledon aufgrund von Schmerzen an einem Schienbein und in den Füßen. Schließlich fehlt in London die Weltnummer 2 Alexander Zverev nach seiner gruseligen Fußverletzung im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal.
Leider werden wir uns an die Abwesenheit einiger Legenden dieses Sports gewöhnen müssen. Zum ersten Mal seit 1996 werden weder Roger Federer (8 Titel) noch Venus Williams (5 Titel) in Wimbledon antreten. Man muss also 26 Jahre zurückgehen, um ein identisches Szenario zu finden. Roger Federer, der nach seiner Knieverletzung immer näher an einer Rückkehr stand, ist bedauerlicherweise für Wimbledon noch nicht bereit. Venus Williams kündigte erst kürzlich an, dass sie nicht nach London reisen würde. Das bedeutet aber nicht, dass die 42-jährige Amerikanerin ihren Schläger weggelegt hat.
Nachdem sie fast ein Jahr lang wegen einer Verletzung pausieren musste, ist Serena Williams endlich zurück. Die ehemalige Weltnummer 1 hat in Wimbledon eine Wildcard erhalten, um für ihren 24. Grand Slam Titel zu kämpfen. Die 40-Jährige bestritt ihr letztes Turnierspiel auf dem Centre Court im vergangenen Jahr, als sie in der ersten Runde mit Oberschenkelverletzung aufgeben musste. Tennisfans haben lange gefürchtet, dass Williams kurz vor ihrem Rücktritt vom Tennissport sei, doch mit der Ankündigung ihrer lang erwarteten Rückkehr hat sie für ein großes Aufsehen gesorgt.
Bei den Herren haben zwei besondere Spieler eine Wildcard erhalten: Tim van Rijthoven und Stan Wawrinka. Der Niederländer, der noch nie ein Match auf der ATP Tour gewann, triumphierte überraschend in ‘S-Hertogenbosch mit einem Finalsieg über Daniil Medvedev und wurde damit für seinen Durchbruch belohnt. Der Schweizer hingegen kam erst im März nach zwei schweren Fußoperationen zurück. Wimbledon ist der einzige Grand Slam Titel, dem Wawrinka, der nun auf Platz 290 der Weltrangliste steht, fehlt.
Kann es ein anderer als Djokovic richten?
Das enttäuschende Aus in Roland Garros ist langst vergessen. Nun strebt Novak Djokovic, der Titelverteidiger, nach seinem siebten Triumph in Wimbledon und seinem insgesamt 21. Grand Slam Titel. Der Serbe hat zwar kein Vorbereitungsturnier gespielt aber er ist trotzdem der haushohe Favorit, denn auf dem Rasen in London ist der Djoker besonders stark.
Der Champion von 2008 und 2010, Rafael Nadal, ist zum ersten Mal seit 2019 wieder bei Wimbledon dabei, nachdem er die ersten beiden Grand Slam Turniere des Jahres in Melbourne und Paris gewonnen hat und damit sein Konto auf 22 erhöht hat. Der Spanier leidete bei der French Open an schlimmen Schmerzen und musste eine spezielle Behandlung in Barcelona zugehen. Auch wie Djokovic hat Nadal kein Rasenturnier bestritten aber er scheint in Topform zu sein und damit gehört er sicherlich zu den heißesten Kandidaten auf den Endsieg.
Matteo Berrettini, der seit seiner Rückkehr von einer Handoperation zwei Rasenturniere innerhalb von zwei Wochen gewonnen hat, gehört natürlich auch zu den großen Favoriten. Der Finalist von 2021 musste auf Rasen innerhalb des letzten Jahres nur Djokovic geschlagen geben. Auch die spanische Sensation Carlos Alcaraz, der in diesem Jahr schon vier ATP-Titel gewonnen hat, sollte man nicht unterschätzen.
Aufpassen sollte man auch auf die Nummer 7 Hubert Hurkacz, der in Halle gewann, und letztes Jahr im Halbfinale stand. Auch Marin Cilic, der Wimbledon Finalist von 2017, muss hoch eingeschätzt werden. Zweifacher Sieger Andy Murray und der gefährliche Rasenspieler Nick Kyrgios sind beide nicht gesetzt und könnten in der ersten Runde für ein sehr schwieriges Los sorgen.
Kann Iga Swiatek weiter dominieren?
Iga Swiatek reist nach London mit einer Siegesserie von 35 Spielen in das Turnier, nachdem sie Anfang Juni ihre zweite Roland Garros-Trophäe gewonnen hat. Die Nummer 1 der Welt hat die letzten sechs Turniere, an denen sie teilnahm, gewonnen und hat seit Mitte Februar kein Match mehr verloren. Die Polin ist im All England Club noch nie über die vierte Runden hinausgekommen, aber die 21-Jährige hat 2018 den Titel bei den Junioren gewonnen.
Anett Kontaveit gewann am Ende der letzten Saison vier Turniere (Cleveland, Ostrava, Moskau und Cluj). Auch dieses Jahr startete die Estin stark mit einem Sieg in St. Petersburg, bevor sie im Februar in Doha das Finale erreichte. Bei den French Open schied sie aber ganz enttäuschend in der ersten Runde gegen die Australierin Ajla Tomljanovic (7-6, 7-5) aus. Bei Wimbledon soll es bei der Weltranglisten Zweite nach Trainerwechsel besser laufen.
Mit einem souveränen Sieg beim Rasenturnier in Berlin hat Ons Jabeur gezeigt, dass sie auf jeden Fall zu den Favoritinnen gehört. Die Tunesierin spielt seit ein paar Monaten das beste Tennis ihrer Karriere. Letztes Jahr gelang der 27-Jährige ein Viertelfinale im All England Club. Vier ehemalige Champions der letzten Jahre können auf für Aufmerksamkeit sorgen, sobald das Turnier beginnt: Garbiñe Muguruza, die Siegerin von 2017, Angelique Kerber, die 2018 erfolgreich war, Simona Halep, die den Titel 2019 gewann und die tschechische Linkshänderin Petra Kvitova, die zweimalige Wimbledonsiegerin.
Beatriz Haddad Maia ist zum ersten Mal in ihrer Karriere bei einem Grand Slam Turnier gesetzt, nachdem sie innerhalb von zwei Wochen zwei Titel auf Rasen in Nottingham und Birmingham gewonnen hat. Die Brasilianerin zählt damit zu den gefährlichsten Außenseiter. In welcher Form wird Serena Williams, die dank einer Wildcard bei Wimbledon dabei ist, auftreten? Die 40-Jährige kehrt nach einem Jahr zurück, nachdem sie bei ihrem Eröffnungsspiel bei den Championships 2021 aufgeben musste. Zu den weiteren Anwärterinnen gehören die zweimalige Viertelfinalistin Karolina Muchova, die US-Open-Siegerin von 2019, Bianca Andreescu, und die Kroatin Donna Vekic, eine frühere WTA-Rasentitelträgerin.