Die French Open 2022 findet vom 22. Mai zum 5. Juni 2022 statt. Alle Daten, Favoriten und mehr Infos gibt es hier zu lesen!
Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 16. Mai mit den Qualifikationen aber startet dann offiziell am 22. Mai für das Hauptfeld.
Die French Open 2022 bietet zwei Besonderheiten. Spieler aus Russland und Weißrussland müssen bis auf Weiteres aufgrund des Konfliktes in der Ukraine unter neutraler Flagge antreten. In der Regelung gibt es eine kleine Revolution für Roland Garros. Nun wird ein Super-Tie-Break bei 6-6 im fünften Satz bei den Herren und 6-6 im dritten Satz bei den Damen gespielt. Seit der Einführung eines Tiebreaks bei 12-12 bei Wimbledon im Jahr 2019 blieb die French Open das letzte Grand-Slam, ohne Tiebreak im Entscheidungssatz.
Wo und wann finden die French Open 2022 statt?
Die French Open werden vom 22. Mai bis 5. Juni im 16. Arrondissement von Paris (Porte d’Auteuil), neben der Parkanlage Bois de Boulogne, ausgetragen. Die besten Tennisspieler- und Spielerinnen der Welt messen sich auf den Sandplätzen des Stade Roland Garros. Center Court dieser Tennisanlage ist mit einem ausfahrbarem Dach ausgestattet. Das zentrale Stadion, wo das große Finale gespielt wird, bietet 15.200 Zuschauer.
Ein Rekord Preisgeld
Das Preisgeld der French Open steigt in diesem Jahr um mehr als 6,8% im Vergleich zu 2019 (die letzte Ausgabe des Turniers die unter normalen Bedingungen stattfand) auf insgesamt 43,6 Millionen Euro. Letztes Jahr waren es nur 34,4 Millionen Euro.
Für das Einzel im Hauptfeld verzeichnet man einen Anstieg um 1,43% im Vergleich zu 2019, wobei die Summe für eine Niederlage in der erste Runde deutlich steigt (+35% im Vergleich zu 2019 und 3% im Vergleich zu 2021). Der Gewinner und die Gewinnerin von Roland Garros erhalten jeweils 2,2 Millionen Euro (1,4 Millionen Euro im Jahr 2021).
- Sieger: 2,2 Millionen Euro
- Finalist: 1,1 Millionen Euro
- Halbfinale: 600.000 Euro
- Viertelfinale: 380.000 Euro
- Achtelfinale: 220.000 Euro
- 3. Runde: 125.800 Euro
- 2. Runde: 86.000 Euro
- 1. Runde: 62 000 Euro
Wer ist dabei und wer wird fehlen?
Von den 104 Spielerinnen, die für die Auslosung der Damen gemeldet sind, haben vier nach einer verletzungsbedingten (oder schwangerschaftsbedingten) Auszeit einen geschützten Platz in der Rangliste und sind daher garantiert dabei.
Dazu gehört die Amerikanerin Sofia Kenin, die 2020 im Finale stand und jetzt die Nummer 148 der Welt ist. Ihre Landsfrau Taylor Townsend wird ebenfalls an der Porte d’Auteuil erwartet. Die Siegerin der US Open 2019, Bianca Andreescu, wird dank dieser Regel ebenfalls am Start sein. Tatjana Maria, die im April 2021 ihr zweites Kind zur Welt brachte und in der vergangenen Woche mit dem Gewinn des WTA 250 in Bogota den zweiten Titel ihrer Karriere errang, profitiert ebenfalls von einem geschützten Ranking, was bedeutet, dass sie direkt in die Auslosung geht.
Bei den Herren nutzen Aljaz Bedene, Borna Coric, Jérémy Chardy, Stan Wawrinka und Attila Balazs ebenfalls ihr geschütztes Ranking, um sich für das Hauptfeld zu qualifizieren. Der Franzose Quentin Halys, der an erster Stelle der Warteliste steht, hat gute Chancen auf einen Platz im Hauptfeld, falls nach den offiziellen Absagen von Kei Nishikori und Roger Federer weitere Spieler ausscheiden.
Kein Djokovic-Nadal für den Sieg?
Die French Open 2022 steht wie gewohnt Ende Mai an, dennoch wird Roland Garros dieses Jahr besonders eigenartig. Rafael Nadal musste sich nach einer Rippenverletzung eine verkürzte Vorbereitung zu legen. Der Spanier, der bereits in Paris 13 Mal gewonnen hat, verpasste die Sandturniere von Monte-Carlo und Barcelona und schied in Madrid im Viertelfinale aus. Weltnummer 1 Novak Djokovic spielte in diesem Jahr nur wenige Matches und und könnte an Rhythmus fehlen, obwohl er in die französische Hauptstadt mit einem Titel in Rom anreist.
Deshalb könnte einem Außenseiter die Riesenüberraschung in Paris gelingen. Stefanos Tsitsipas, Finalist im letzten Jahr und erfolgreich in Monte-Carlo, ist vielleicht der heißeste Anwärter auf die Krone. Auch Youngster Carlos Alcaraz gehört zu den großen Favoriten, nachdem er in Madrid sein zweites Masters 1000 der Saison gewonnen hat.
In diesem Turnier setzte sich der Spanier gegen Rafael Nadal, Novak Djokovic und Alexander Zverev durch und hat bewiesen, dass er die allerbesten schlagen kann und in bestechender Form ist. Er wird mehr und mehr mit seinem Landsmann Rafael Nadal verglichen. Schafft er es wie Nadal, mit nur 19-Jahren, seinen ersten Grand Slam bei der French Open zu holen?
Richtet es vielleicht Alejandro Davidovich Fokina, Finalist in Monte-Carlo, Jannik Sinner oder Félix Auger-Aliassime. Auch Andrey Rublev, der Djokovic in Belgrad zum Titel errang, sollte man nicht unterschätzen. Wenn die beiden Giganten nicht 100 % fit sind, könnte es gut sein, dass sich einer dieser Spieler in Roland Garros durchsetzt.
Iga Swiatek als große Favoritin?
Während es bei den Männern über die Jahre hinweg eine Konstante bei den Siegern gab, ist es bei den Frauen eher ein sehr offener Schlagabtausch. Siegerin der French Open 2021 war die Tschechin Barbora Krejčíková, Nummer 33 der Welt, die im Finale die Russin Anastasia Pavlyuchenkova, Nummer 32, geschlagen hat. Diese zwei Spielerinnen sind auf der WTA-Tour nicht regelmäßig so erfolgreich.
Auch die diesjährige Ausgabe von Roland Garros wird offener denn je sein, besonders weil Ashleigh Barty dieses Jahr nach Paris nicht zurückkehrt, wo sie in 2019 die French Open gegen Marketa Vondrousova im Finale gewann. Nach ihrem Heimsieg bei der Australian Open im Januar kündigte die 25-Jährige völlig überraschend ihren Rücktritt vom Tennis an.
Und das, obwohl sie die WTA-Rangliste anführte und das Damenfeld seit mehreren Jahren auf jedem Belag komplett dominierte. Den ersten Platz in der Rangliste übernahm inzwischen Iga Świątek, die sich bereits als die beste Spielerin der Welt etabliert hat. Die 20-Jährige hat ihre Dominanz trotz ihres Alters schnell unter Beweis gestellt, indem sie die Masters 1000 in Miami, Indian Wells und Rom gewann. Świątek gewann die French Open 2020 eher überraschend und wird nun als echte Anwärterin in die französische Hauptstadt zurückkehren.
Außenseiterchancen zum Endsieg liegen auch bei der Spanierin Paula Badosa, der Griechin Maria Sakkari und der Weißrussin Aryna Sabalenka, die in Paris auf Hochform aufläuft nach tollen Leistungen in Stuttgart und Rom. Nach ihrem Titel in Madrid, wo sie überzeugend gegen Belinda Bencic, Simona Halep und Ekaterina Alexandrova bezwang, gilt inzwischen auch Ons Jabeur zu den Favoritinnen. Die 27-jährige Tunesierin hat sich stetig weiterentwickelt und hat nun ihre beste Platzierung (7. der Weltrangliste) erreicht.
Obwohl Maria Sharapova (2012 und 2014) und Serena Williams (2013 und 2015) in den letzten zehn Jahren zwei French-Open-Titel gewonnen haben, ist es seit Justine Henin 2006–2007 keiner Spielerin mehr gelungen, ihren Titel in Roland Garros zu verteidigen.
Interessanterweise hat die besser platzierte Spielerin in der Weltrangliste der beiden Finalistinnen nur fünf der letzten zehn Endspiele gewonnen. 2017 siegte aus dem Nichts die Lettin Jelena Ostapenko, die nur knapp unter den Top 50 platziert war. 2019 schaffte Marketa Vondrousova den Einzug ins Finale, obwohl sie nur knapp unter den Top 40 platziert war, und 2020 verblüffte die Weltnummer 54 Iga Swiatek die Tenniswelt mit einem glatten zwei Satzsieg gegen die Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin.