Die großen Finalisten der Champions League 2022 stehen endlich fest. Wie sich Real Madrid und Liverpool qualifiziert haben, erfahrt hier in diesem Beitrag.
Real Madrid trifft am Samstag, dem 28. Mai, im Finale der Champions League im Stade de France in Paris auf Liverpool. Eigentlich sollte die Gazprom Arena von St. Petersburg (Russland) Spielort für das große Endspiel sein, doch wegen des Konflikts in der Ukraine wurde ein anderes Stadion designiert.
Nach ihrem Krimi-Sieg gegen Chelsea trafen die Madrilenen im Halbfinale auf Manchester City, während es Liverpool auf dem Papier scheinbar einfacher hatte mit Villarreal, die im Viertelfinale überraschend Bayern aus der Königsklasse rauswarfen. Trotzdem waren beide Duelle hoch spannend.
Liverpool-Villarreal (Endstand 5:2)
Nach dem Hinspiel war für alle Fußball Fans klar, dass Liverpool nach einem ganz souveränen Heimsieg (2:0) gegen Villarreal ohne Probleme ins Finale einziehen würde. Denn die Spanier waren in allen Spielbereichen den Reds mächtig unterlegen und sahen praktisch nie gefährlich aus. Die Mannschaft von Jürgen Klopp war einfach an diesem Abend in Anfield eine Klasse stärker und das zeigte sie nach nur ein paar Minuten in der zweiten Hälfte dank eines Eigentores von Pervis Estupinan (53.) und einem Treffer von Sadio Mané (55.).
Doch eine Woche später ging das gelbe U-Boot nicht so leicht unter. In einer teuflischen Atmosphäre im Estadio de la Cerámica sorgte Boulaye Dia nach nur drei Spielminuten für Hoffnung. Das Team von Unai Emery kam in dieses Rückspiel hoch motiviert und nutzte jede Chance, um nach Vorne zu stürmen, während Liverpool ungewohnt nervös aussah und somit den Ball schnell verlor. Die Spanier erzielten dann das 2:0 durch Francis Coquelin kurz vor der Halbzeit und glichen damit insgesamt aus. In diesen Moment dachten alle, dass Villarreal in der Lage wäre, eine weitere Sensation wie die gegen Bayern München zu vollbringen.
Die Mannschaft von Jürgen Klopp war in diesem Moment einem K-O sehr nahe. Nach einer verkorksten ersten Halbzeit wusste der deutsche Trainer, dass er unbedingt etwas ändern muss. Somit ersetzte er Diogo Jota durch den im Januar verpflichteten Luis Diaz und diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig. Der Kolumbianer war in der zweiten Halbzeit absolut sensationell, in der Liverpool die Partie komplett drehte.
In der zweiten Halbzeit waren die Reds deutlich überlegen, und Diaz spielte dabei eine große Rolle. Fabinho erzielte den Anschlusstreffer in der 62. Minute, wobei Villarreal-Torhüters Gerónimo Rulli schlecht aussah. Nach einer herrlichen Flanke von Trent Alexander-Arnold glich Diaz mit einem Kopfball aus. Sadio Mané profitierte dann von einem erneuten Schnitzer von Rulli und erzielte das 3:2. Wäre der kolumbianische Stürmer nicht so brillant gewesen, hätte Liverpool auf seinem Traum von einem historischen Quadrupel verzichten müssen.
Manchester City-Real Madrid (5:6 insgesamt)
Das Hinspiel im Etihad Stadium in Manchester war atemberaubend, vielleicht eine der besten Partien des Jahres. City führte nach nur 11 Minuten mit 2:0 durch Tore von De Bruyne (2.) und Jesus (11.) und hätte sogar zwei Treffer mehr erzielen können, so überlegen wären die Spieler von Pep Guardiola an diesem Abend.
Doch Real zeigte mentale Stärke und erzielte noch in der ersten Hälfte den Anschlusstreffer durch den unvermeidbaren Karim Benzema. Auch wenn Phil Foden das 3:1 schoss, kamen die Madrilenen dank ihres Superstarstürmers in die Partie zurück. Nach einem Knaller von Bernardo Silva für das 4:2 sollte jetzt aber die Entscheidung stehen, doch Benzema war einmal mehr zur Stelle, um mit einer herrlichen Panenka den Anschluss zu schaffen und damit die Qualifikationschancen seines Teams am Leben zu halten.
Dieses Szenario schien nicht zu toppen zu sein, doch das Rückspiel bot Dramatik pur. City lag nach einem Treffer von Riyad Mahrez (73.) im Santiago Bernabéu insgesamt mit 5:3 in Führung. Die Cityzens waren haushoch stärker als die Spanier, die nur dank mehreren Ausnahme-Paraden von Torhüter Thibaut Courtois im Spiel blieben. Die Skyblues waren nur selten in Gefahr, denn Madrid hatte in der regulären Spielzeit keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen. Aber man hat in dieser Champions League gelernt, besonders Paris Saint-Germain und Chelsea, dass man Real niemals abschreiben darf.
Rodrygo, der in der 68. Minute eingewechselt wurde, sorgte in der 90. Minute für Hoffnung, als er eine klasse Ablage von Karim Benzema verwertete. Wenige Augenblicke später erzwang der Brasilianer durch einen Kopfball die Verlängerung. Nur ein paar Minuten in der Verlängerung, bis Real wieder zuschlug.
Los Blancos bekamen einen Elfmeter, weil Benzema im Strafraum von Ruben Dias zu Fall gebracht wurde. Die Nummer 9 zeigte solide Nerven wie Drahtseile, als er den Elfmeter verwandelte. City hatte noch Zeit, um ins Spiel zurückzukommen, doch sie wirkten entkräftet und völlig niedergeschlagen nach dieser irren Wendung. Außer einer Glanzparade von Thibaut Courtois gegen Phil Foden und einem verunglückten Abpraller von Fernandinho konnten sich die Skyblues in der verbleibenden Spielzeit keine nennenswerten Chancen mehr erspielen. Und so erreichte Real zum 17. Mal das Champions-League-Finale.