Die deutsche Nationalmannschaft enttäuschte bei der Europameisterschaft mit dem Aus im Achtelfinale gegen England auf ganzer Linie. Dabei durften sich Kai Havertz und Robin Gosens noch zu den Gewinnern zählen. Anders die beiden Bayern-Stars Serge Gnabry und Leroy Sane.
So verlief die EM für die deutsche National-Elf
Noch vor nicht all zu langer Zeit sagte der scheidende Bundestrainer Joachim Löw den folgenden Satz: „Der Serge spielt bei mir immer“. Doch im Achtelfinale gegen England stand Serge Gnabry überraschend nicht in der Startelf. Nun könnte man Löw eine gewisse Inkonsequenz unterstellen. Vielmehr aber verzichtete Löw zwar auf einen über alle maßen talentierten Spieler, aber eben auch auf einen Spieler, der sein Potential bei dieser EM sogar nicht abrufen konnte. Doch damit war der Bayern-Star nicht alleine, der sich mit seinem Teamkollegen Leroy Sane und Chelseas Timo Werner in guter Gesellschaft wähnte.
Und so durfte sich am Ende Kai Havertz mit zwei Treffern als bester Schütze der deutschen Elf bei der Europameisterschaft nennen, dem Robin Gosens und Leon Goretzka mit je einem Tor auf dem geteilten zweiten Platz folgen.
Zu den Toren der deutschen Elf trugen auch die Portugiesen bei, die sich beim 4:2-Sieg der DFB-Elf gleich zwei Eigentore leisteten. Damit kommt der Weltmeister insgesamt auf magere sechs Tore, bei sieben Gegentoren in vier Spielen. Somit ließ Deutschlands Leistung bei der EM 2020 insgesamt zu wünschen übrig, auch wenn Müller und Co. sogar zu den Favoriten auf den Siegertitel gehörten.
Die Leistungen der Spieler zusammengefasst
Wie schon eingangs erwähnt darf sich Havertz zu den besten deutschen Spielern bei diesem Turnier zählen. Er ließ zeitweise Kreativität aufblitzen und war auch beim Aus gegen England noch der gefährlichste deutsche Angreifer. Gosens zeigte vor allem beim einzigen Gala-Auftritt gegen Portugal eine bockstarke Leistung, welche er gegen Ungarn und England nicht abrufen konnte.
Wohl auch, weil sein Typ da mehr in der Defensive verlangt war. Positiv fiel auch Bayern Münchens Youngster Jamal Musiala bei seinen beiden Kurzeinsätzen auf. Mit flinken Dribblings inklusive cleverem Pass auf Leon Goretzka war er maßgeblich am 2:2 gegen Ungarn beteiligt. Warum er gegen England erst in der 92. Minute aufs Feld durfte, bleibt wohl Löws Geheimnis.
Goretzka spielte ein grundsolides Turnier, wäre da nicht die schwache Leistung gegen England. Und auch Kapitän Manuel Neuers Turnierleistung war allenfalls befriedigend und damit will gesagt sein, dass er anders als gewohnt, diesmal keinen Unhaltbaren hielt. Matthias Ginter und Rückkehrer Mats Hummels waren größtenteils stabil, aber eben auch nicht mehr.
Insbesondere konnte sie die Unsicherheiten von Antonio Rüdiger in der Dreierkette nicht vergessen machen. Der Champions-League-Sieger vom FC Chelsea zeigte ebenso eine ungenügende Leistung, wie auch Joshua Kimmich, der auf ungewohnter Rechtsaußenposition ebenfalls blass blieb.
Thomas Müller war stets bemüht. Er lief und rackerte, blieb aber letztlich auch bei seiner dritten EM-Teilnahme ohne Treffer. Vor allem seine vergebene Chance auf das 1:1 gegen England wird ihn noch lange verfolgen.
Toni Kroos und Ilkay Gündogan sollten eigentlich in der Mittelfeldzentrale das Team lenken, doch beide enttäuschten und ließen ihren gewohnten Esprit vermissen. Marcel Halstenberg verschuldete bei seinem einzigen Einsatz gegen Portugal den 2:4-Anschlusstreffer.
Emre Can, Kevin Volland und Niklas Süle kamen kaum zum Einsatz und fallen daher aus der Wertung. Ebenso wie Bernd Leno, Kevin Trapp, Christian Günter, Lukas Klostermann, Robin Koch, Jonas Hoffmann und Florian Neuhaus, die bei der EM zu keinem Einsatz kamen.