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Strecke, Favoriten und mehr: Alle Infos zum Start der Vuelta a España 2022

Remco Evenepoel und sein Team vor der Vuelta a Espana 2022. Foto: ©️IMAGO / Belga

Radsport– News: Die Vuelta a España startet am 19. August in Utrecht, Niederlande. Alle Infos über die schwierige Strecke, die Favoriten auf das Rote Trikot und mehr, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Als letzte große Rundfahrt der Saison gilt die Spanien-Rundfahrt (“Vuelta a España”) traditionell als letzte Chance für alle Rennfahrer, die hoffen, das Jahr mit einem Höhepunkt zu beenden, einen Vertrag für die nächste Saison zu verdienen oder sich für die Weltmeisterschaften Ende September in Form zu bringen. Mit vielen Bergen und einer mit motivierten Fahrern gefüllten Startliste liefert die Vuelta immer einige der spannendsten Finishs des Jahres.

Der Titelverteidiger und dreimalige Sieger Primož Roglič (Jumbo-Visma) wird als starker Favorit auf den Gesamtsieg ins Rennen gehen, wenn er seine bei der Tour de France erlittene Verletzung überwunden hat. Der Slowene gewann letztes Jahr äußerst souverän mit einem Vorsprung von knapp 5 Minuten auf den zweitplatzierten Enric Mas (Movistar) und circa 9 Minuten auf den Dritten Adam Yates (Ineos Grenadiers). Überraschender Vierter war der Schweizer Gino Mäder (Bahrain-Victorious), der sich gleichzeitig die Nachwuchswertung sicherte.

Die diesjährige Strecke

Obwohl die Vuelta ein ähnliches Format wie der Giro und die Tour bietet, verfügt sie dennoch über eine ganz eigene Identität. Die Strecke, die jedes Jahr geändert wird, zeichnete sich in den letzten Ausgaben durch ihre aggressiven Anstiege aus und bot Sprintern oder Rouleuren kaum Chancen auf Etappensiege in Form von flachen Strecken und Zeitfahren. In diesem Jahr scheint das Rennen dank des Starts in den Niederlanden mehr für die schnellen Fahrer zu bieten, da es in den drei Wochen ein Mannschaftszeitfahren und ein Einzelzeitfahren gibt. Doch wie immer gibt es eine große Menge an Anstiegen zu bewältigen, und dort wird das Rennen letztendlich entschieden.

Die 77. Ausgabe der Vuelta a España startet am 19. August mit einem flachen Mannschaftszeitfahren über 23,3 Kilometer auf den breiten Straßen rund um Utrecht in den Niederlanden. Nach zwei flachen Etappen, die voraussichtlich in Massensprints enden werden, steht am 22. August der erste Renntag in Spanien auf dem Programm. Das Peloton fliegt ins Baskenland für die vierte Etappe. Das Rennen bleibt im Norden Spaniens, mit Etappen in Vitoria-Gasteiz, Inun, Bilbao, Camargo, Cistierna und Villaviciosa, darunter befinden sich die steilsten und schwierigsten Strecken, die für diese Region typisch sind. Die 9. Etappe hat es richtig in sich, denn nach vier kategorisierten Anstiegen muss das Peloton den brutalen Les Praeres-Anstieg bewältigen. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 12,9 %, die auf den ersten 2,2 Kilometern auf 16 % klettert, wird dies eine sehr harte Bergankunft sein.

Der zweite Ruhetag der Vuelta wird dann genutzt, um an die Südküste zu fahren, wo die zehnte Etappe, ein 30,9 Kilometer langes Einzelzeitfahren, in der berühmten Küstenstadt Alicante endet. Das Einzelzeitfahren ist flach und schnell, was bedeutet, dass es für die reinen Kletterer in der Gesamtwertung eine Gefahr darstellen könnte. Im letzten Teil des Zeitfahrens muss das Peloton entlang der Küste fahren und hat möglicherweise mit Seitenwind zu kämpfen – hier ist besondere Vorsicht geboten.

Am nächsten Tag wird eine weitere Sprintetappe erwartet, bevor es auf der 12. Etappe zu einer Bergankunft auf den Peñas Blancas kommt. Dieser Anstieg ist 19 Kilometer lang und hat eine durchschnittliche Steigung von 6,7 %. Dies wird eine Etappe für die Puncheure sein, und wir können ein spannendes Finale erwarten. Eine potenzielle Sprintchance gibt es auf der 13. Etappe, bevor zwei bergige Etappen in der Sierra Nevada anstehen. Der Anstieg nach Hoya de la Mora ist vielleicht die größte Herausforderung dieser beiden Etappen, denn mit 2550 Metern über dem Meeresspiegel ist er einer der höchsten Gipfel Spaniens.

Der letzte Ruhetag des Rennens findet am 5. September statt, danach folgt eine flache Sprintetappe. Danach geht es wieder bergauf, mit einem Gipfelziel auf dem Monasterio de Tentudía bei der 17. Etappe, ein 10,3 km langer Anstieg, der auf eine durchschnittliche Steigung von 5 % aufweist, wobei die ersten zwei und die letzten vier Kilometer über 7 % liegen. Danach folgen drei Bergetappen nacheinander, in denen die letzten drei Anstiege der ersten Kategorie enthalten sind und am Puerto de Navacerrada endet. Die Sprinter werden erleichtert sein, dass sie es zur letzten Etappe des Rennens nach Madrid geschafft haben. Es handelt sich um eine flache Etappe von einer Länge von nur 96 Kilometern, die von den schnellsten Männern des Feldes bestritten werden dürfte.

Alle Favoriten zum Sieg

🇸🇮 Primož Roglič

Primož Roglič (Jumbo-Visma) war in den letzten Jahren der eindeutige König der Vuelta und gewann das Rennen drei Mal in Folge. Der Slowene wird hoffen, einen vierten Titel hinzuzufügen und somit der erfolgreichste Fahrer der Geschichte der Vuelta zu werden.

Diese Ausgabe der Vuelta scheint jedoch eine der schwierigsten für ihn zu sein, da ein starkes Fahrerfeld versuchen wird, ihn zu stoppen. Rogličs vorzeitiger Ausstieg aus der Tour de France sollte es ihm ermöglichen, sich von seinen Sturzverletzungen zu erholen, um sich auf die Vuelta vorzubereiten. Ob er in der Lage sein wird, so stark aufzutreten wie in den vergangenen Ausgaben ist nicht sicher, aber der Titelverteidiger bleibt trotzdem der große Favorit.

🇧🇪 Remco Evenepoel

Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha-Vinyl) tritt bei der Vuelta in bestechender Form an. Der 22-Jährige hat in diesem Jahr bereits 11 Siege errungen, darunter Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Clásica San Sebastián vor ein paar Wochen.

Zu seinen Siegen in dieser Saison zählen die Volta ao Algarve und die Tour of Norway, doch bei WorldTour-Rennen wie Tirreno-Adriatico, Itzulia-Baskenland und der Tour de Suisse konnte er nicht den gleichen Eindruck hinterlassen und scheiterte an etablierten Kletterern. Ob er bei einer Grand Tour ganz vorne mitfahren kann, bleibt abzuwarten, da er bisher nur den Giro d’Italia 2021 bestritten hat und auf der 18. Etappe als 27. der Gesamtwertung aufgab.

🇵🇹 Joao Almeida

Wie sein ehemaliger Teamkollege Evenepoel hat auch Joao Almeida (UAE Team Emirates) bei kürzeren Etappenrennen sein Talent gezeigt, aber er muss seine Form drei Wochen lang halten können. Sein vierter Platz beim Giro d’Italia 2020, bei dem er das Rennen 15 Tage lang anführte, bleibt sein bestes Ergebnis.

In diesem Jahr wäre er sicherlich ein Kandidat für das Podium gewesen, wenn er nicht vor der 18. Etappe positiv auf Covid getestet wurde. Almeida ist ein erfahrener Zeitfahrer und scheint in seiner besten Kletterform zu sein, nachdem er auf der letzten Etappe der Vuelta a Burgos einen beeindruckenden Sieg errungen hat. Der portugiesische Meister verfügt über ein starkes Team mit Marc Soler, Rafał Majka und Brandon McNulty, die alle an der Tour de France teilgenommen haben.

🇪🇨 Richard Carapaz

Nachdem er beim Giro so lange in Führung gelegen hatte, doch letztendlich gegen Hindley verloren hat, will Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) bei der Vuelta mit einem Gesamtsieg Wiedergutmachung schaffen. Der Giro-Sieger 2019 hat schon einmal in Spanien gekämpft, als er 2020 knapp hinter Roglič Zweiter wurde. Er hat die Kletterfähigkeiten, um die Verluste auszugleichen, die er normalerweise beim Zeitfahren erleidet. Bei seiner möglicherweise letzten Grand Tour für Ineos Grenadiers wird der Ecuadorianer angesichts seiner bisherigen Form bei der Vuelta zweifellos ein Kandidat für den Gesamtsieg sein.

🇦🇺 Jai Hindley

Giro-Sieger Jai Hindley (Bora-Hansgrohe) gehört auch zu den Mitfavoriten, obwohl es unklar ist, in welcher Verfassung der Australier auf der Vuelta an den Start geht.

🏴󠁧󠁢󠁥󠁮󠁧󠁿 Simon Yates

Simon Yates (Team BikeExchange-Jayco) kehrt an den Ort seines größten Grand-Tour-Triumphs zurück. Der Brite gewann 2018 die Gesamtwertung der Vuelta a España und wird zum ersten Mal seither versuchen, dieses Kunststück zu wiederholen. Sein Versuch, beim Giro den Gesamtsieg zu erringen, scheiterte erneut (obwohl er zwei Etappensiege erringen konnte), aber Yates scheint in diesem Sommer in glänzender Form zu sein.

Weitere mögliche Kandidaten

Vorjahres-Zweiter Enric Mas (Movistar) ist ein weiterer Außenseiter, obwohl der Spanier im Vergleich zu anderen Teilnehmer im Zeitfahren ziemlich leiden wird. Pavel Sivakov ist eine Alternative für Ineos Grenadiers, sollte Carapaz scheitern. Trotz seines Sieges in Burgos Anfang August ist es jedoch unwahrscheinlich, dass der Franzose in der Lage ist, drei Wochen lang mitzuhalten.

Zu seinen Teamkollegen gehören der spanische Meister Carlos Rodríguez und der Giro-Sieger von 2020, Tao Geoghegan Hart, die beide eher als Hilfe für Carapaz gelten. Sergio Higuita (Bora-Hansgrohe) könnte die Rolle als Leader übernehmen wenn es bei Hindley nicht gut läuft, während der ehemalige Podiumsfahrer Miguel Ángel López (Astana) bessere Chancen hat, aber trotzdem ein Außenseiter bleibt.

Unsere Prognose

Obwohl Primoz Roglič (Jumbo-Visma) als großer Favorit gehandelt wird, denken wir nicht, dass er sich genug von seinen Verletzungen, die er bei der Tour de France erlitten hat, erholt hat. Die Vuelta a España ist eine sehr bergheftige Rundfahrt und wenn ein Fahrer nicht in Top-Form anreist, dann ist es unheimlich schwer, um den Gesamtsieg mitzumischen.

Deshalb heißt unser Favorit für das Rote Trikot Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha-Vinyl). Der 22-Jährige ist ein Riesentalent und hat es mehrmals in seiner jungen Karriere bewiesen. Außerdem geht der Belgier in glänzender Form in Utrecht an den Start, denn er setzte Ende Juli ein Ausrufezeichen mit seinem souveränen Sieg bei der Clásica San Sebastián.

Evenepoel muss sich gegen einige andere bewährte Grand-Tour-Sieger durchsetzen, wenn er bei der Vuelta triumphieren will. Doch die Strecke liegt ihm vielleicht am besten. Das Mannschaftszeitfahren und das Einzelzeitfahren werden den belgischen Meister begünstigen, und es könnte sein, dass er viel Zeit auf alle seine Konkurrenten, und sogar Roglič, gewinnen kann.

Adrian Jakupi
54 Artikel
Dank seiner Lebenszeit in Kanada sind US-Sportarten für Adrian kein Geheimnis mehr. Als Online-Redakteur beherrscht er Wörter wie Dirk Nowitzki den einbeinigen Fadeaway und kann so gut schreiben wie Leon Draisaitl vor dem Tor abschliesst. Adrian ist vor allem ein  Alleswisser in Sachen Sport und schreibt ebenfalls Texte auf Englisch und Französisch. Twitter: Adrian Jakupi