Der Große Preis von Saudi-Arabien könnte so etwas wie die Vorschau auf den Titelkampf gewesen sein, machten doch Weltmeister Max Verstappen und Charles Leclerc den Sieg unter sich aus.
Die Rivalität der beiden Kontrahenten macht große Lust auf die Saison und auch die Piloten selbst scheinen großen Gefallen am Zweikampf gefunden zu haben. Nach dem spannenden Krimi von Dschidda sagte WM-Spitzenreiter Leclerc: „Jedes Rennen sollte so sein“. Und das, obwohl er hinter Verstappen das Nachsehen hatte. Doch der geringe Rückstand von gerade einmal 0,5 Sekunden zeigt, wie konkurrenzfähig der Monegasse und damit auch Ferrari in diese Rennzeit sein wird.
Konkurrenz schon zu Kart-Zeiten
Das Duell in Dschidda beschrieb Verstappen als „cool und wirklich hart“. Was angesichts der taktischen Tricks mit denen die beiden Fahrer sich an die Spitze pushten, auch von den Zuschauern genauso empfunden worden sein dürfte. Als Hass-Duell aber wie es sich Verstappen an gleicher Stelle noch vier Monate zuvor mit Hamilton an gleicher Stelle lieferte, will es aber niemand der Protagonisten verstanden wissen.
„Wir haben eine Menge Respekt voreinander, das ist wichtig, deshalb haben wir diese guten Kämpfe“, so Verstappen. Und Leclerc schwärmte von der gemeinsamen Kart-Vergangenheit. „Da hatten wir auch schon tolle Duelle. Wir sind zusammen aufgewachsen, das hat uns geholfen, uns auf unsere Weise zu entwickeln“, so der Monegasse. Schon im ersten Rennen in Bahrain lieferten sich Leclerc und Verstappen ein packendes Rennen, ehe der Weltmeister aufgrund eines technischen Defekts den Motor abstellen musste.
Die Presse jubelt
Es sieht also ganz danach aus als würden die beiden ihre Rivalität im weiteren Verlauf der Saison fortsetzen.
„Ich hätte nach dem letzten Jahr nicht geglaubt, dass es eine Steigerung gibt und das haben wir jetzt“, sagte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko merklich freudig im Gespräch mit dem TV-Sender „Sky“. Und der Schweizer „Blick“ titelte gar: „Die Formel 1 hat ein neues Königsduell“.
Vor dem dritten Saisonrennen in zwei Wochen unter australischer Sonne hält Leclerc 20 Punkte Vorsprung auf Verstappen. Sein Teamkollege Carlos Sainz rangiert noch auf dem zweiten Rang. „Natürlich bin ich ziemlich glücklich mit dem Start, aber da kommt auf jeden Fall noch mehr“, so Leclerc, dessen Rennstall die Regelreform allen Anschein nach gekonnt umgesetzt hat.
Doch gelingt es Ferrari, auch auf lange Distanz das Tempo von Red Bull mitzugehen Schließlich hatten die Italiener bereits 2017 und 2018 das stärkste Auto, ehe Mercedes im Laufe der Saison stärker wurde. „Wir haben seitdem unsere Werkzeuge verbessert und sind viel besser vorbereitet“, sagte Ferraris Teamchef Mattia Binotto. Und Leclerc warnte: „Das wird der Schlüssel sein, wir müssen alles geben.“
Hamilton abgehängt?
Im Königsduell der Youngster scheint einer plötzlich keine Rolle mehr zu spielen, der die letzten acht Jahre federführend war. Lewis Hamilton droht, zur Randfigur im Titelkampf zu werden und Mercedes erscheint in diesem Jahr alles andere als konkurrenzfähig.
Die Titel Nummer acht scheint für den 37-Jährigen in weite Ferne gerückt zu sein. „Siege fühlen sich sehr weit entfernt an“, so Hamilton nach seinem zehnten Platz in Dschidda.