Novak Djokovic stürzt zum ersten Mal seit 361 Wochen von Platz 1 in der ATP-Rangliste. Nachfolger wird Daniil Medvedev. Wie das passieren könnte, erfährt ihr im folgenden Beitrag.
Grosse Überraschung in Dubai! Weltranglistenerster Novak Djokovic verlor gegen den tschechischen Qualifikanten Jiri Vesely im Viertelfinale der Dubai Duty Free Tennis Championships mit 6:4, 7:6 (4). Vesely, Nummer 123 der ATP-Rangliste, feierte in knapp zwei Stunden seinen zweiten Karrieresieg gegen den Serben und beendete damit die Hoffnungen des Serben, den Titel in Dubai zum sechsten Mal zu gewinnen. Der Tscheche schlug Djokovic 2016 in Monte Carlo, als sie sich das erste (und einzige) Mal gegenüberstanden.
Djokovic von seinem Thron gestürzt
Es kam, wie es kommen musste: Novak Djokovic fällt von Platz 1 der ATP-Rangliste und wird durch Daniil Medvedev ersetzt. Djokovics Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, und die anschließende Entscheidung, sein Visum in Australien zu widerrufen, kosteten ihm die 2.000 Ranglistenpunkte, die er als letztjähriger Australian-Open Sieger verdient hatte.
Damit drohte, dass Daniil Medwedew schon in Australien den Djoker von seinem Thron zu stürzen würde aber er verlor im Finale gegen Rafael Nadal. Nun hieß es für Novak Djokovic besser abzuschneiden als der Russe, um die Führung in der Weltrangliste zu behalten. Der Serbe, der nur noch 440 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Medwedew hatte, musste sich leider im Viertelfinale geschlagen geben, während Medvedev in Acapulco gegen Nadal auch im Halbfinale ausschied.
Somit ist die ungeteilte Herrschaft des Djokers auf der erstmals Tenniswelt beendet. Djokovics letzter Aufenthalt an der Spitze der Weltrangliste begann am 3. Februar 2020 und seine insgesamt 361 Wochen als Nummer 1 sind die längste Verweildauer eines Spielers seit Beginn der computergestützten Rangliste der ATP-Tour im Jahr 1973.
Medwedew als dritter Russe
Nicht nur die Djokovic-Ära kam zum Ende aber auch die 18-jährige Dominanz des Big Four. Denn am Montag wird Daniil Medwedew der erste Spieler außerhalb von Novak Djokovic, Roger Federer, Rafael Nadal und Andy Murray sein, der seit Andy Roddick am 1. Februar 2004, die Nummer 1 der Weltrangliste übernahm.
Der 25-Jährige steigt zum ersten Mal seiner Karriere auf Platz 1 der ATP-Rangliste. Allerdings ist Medwedew, nach Jewgeni Kafelnikow und Marat Safin der dritte Russe, dem dieses Kunststück gelingt, und der 27. insgesamt.
Er wird gleichzeitig der größte Spieler (1,98 m) sein, der die Tour dominiert, vor seinem Landsmann Marat Safin (1,93 m). Im vergangenen September gewann der “Octopus” die US Open und war in den letzten beiden Jahren jeweils Finalist bei den Australian Open.
“Ich denke, es ist großartig für den Tennis, wieder eine neue Nummer 1 in der Welt zu haben”, sagte Vesely nach seinem Viertelfinalsieg über Novak Djokovic. “Tennis braucht natürlich eine neue Nummer 1. Es kommt eine neue Generation heran. Ich denke, es ist einfach großartig.”
Djokovics Zukunft
Es scheint unwahrscheinlich, dass Djokovic, der erst in Dubai sein erstes Match 2022 bestritt, in naher Zukunft wieder an die Spitze zurückkehren kann. Der 20-fache Grand-Slam Champion sagte Anfang letzter Woche, dass er immer noch nicht in die Vereinigten Staaten einreisen kann, um an den Masters-1000-Turnieren in Indian Wells und Miami im März teilzunehmen. Ebenfalls berichtete er der BBC, dass er bereit wäre, die French Open und Wimbledon wegen seiner Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, auszulassen.
Ewige Liste der Nummer 1 ATP Tennis Spielern
Spieler | Erstmals am | Wochen |
---|---|---|
Novak Djokovic | 4. Juli 2011 | 361 |
Roger Federer | 2. Februar 2004 | 310 |
Pete Sampras | 12. April 1993 | 286 |
Ivan Lendl | 28. Februar 1983 | 270 |
Jimmy Connors | 29. Juli 1974 | 268 |
Rafael Nadal | 18. August 2008 | 209 |
John McEnroe | 3. März 1980 | 170 |
Björn Borg | 23. August 1977 | 109 |
Andre Agassi | 10. April 1995 | 101 |
Lleyton Hewitt | 19. November 2001 | 80 |
Stefan Edberg | 13. August 1990 | 72 |
Jim Courier | 10. Februar 1992 | 58 |
Gustavo Kuerten | 4. Dezember 2000 | 43 |
Andy Murray | 7. November 2016 | 41 |
Ilie Nastase | 23. August 1973 | 40 |
Mats Wilander | 12. September 1988 | 20 |
Andy Roddick | 3. November 2003 | 13 |
Boris Becker | 28. Januar 1991 | 12 |
Marat Safin | 20. November 2000 | 9 |
Juan Carlos Ferrero | 8. September 2003 | 8 |
John Newcombe | 3. Juni 1974 | 8 |
Jewgeni Kafelnikow | 3. Mai 1999 | 6 |
Thomas Muster | 12. Februar 1996 | 6 |
Marcelo Rios | 30. März 1998 | 6 |
Carlos Moya | 15. März 1999 | 2 |
Patrick Rafter | 26. Juli 1999 | 1 |