Seit jeher Träumt der Mensch von Reichtum ohne Arbeit. Einst suchten Alchimisten den Stein der Weisen und heute pilgern täglich tausende in die Spielhallen um mit ihren “wasserdichten” Strategien das große Geld zu machen. So alt wie Slot Machines und Roulette Rad selbst sind dabei die Casino Mythen, welche sich seit jeher eisern halten.
Dabei handelt es sich, wie der Term schon sagt, um Mythen, von denen noch keiner bewiesen und die meisten wiederlegt wurden. Doch der Mensch glaubt, woran er glauben möchte.
Das Festhalten an falschen Annahmen kann allerdings fatale Folgen haben und Spieler würden den Tisch viel öfter mit gefüllten Taschen verlassen, wenn sie an diese 10 gängigen Casino Mythen nicht glauben würden.
#1 Mit genügend Kapital ist die Martingale Strategie fehlerlos
Es ist wahr, dass von allen Roulette Strategien die Martingale Taktik wohl noch am besten Funktioniert. Man braucht zwar ausreichend Kapital, um auch bei einer längeren Pechsträhne nicht einzubrechen, aber mit dem nötigen Kleingeld schafft man das schon. Und wären da nicht die gemeinen Spielbanken, so wäre der Glaube an die Martingale Strategie kein Casino Mythos sondern ein Traumland mit noch oben offenen Gewinnen.
Allerdings wissen Spielbanken natürlich um das System und keine von ihnen wird es freiwillig zulassen, dass die Ausschüttungsquote größer als 100% und somit der Bankvorteil kleiner als der des Gamblers wird. Die beliebteste Schutzstrategie der Spielhallen ist dabei eine Verdopplungs- (i.d.R. 7x) oder eine Einsatzobergrenze (i.d.R. 500€). Auch bei dem Geldlimit ist so selbst bei einem niedrigen Ersteinsatz von 5€ nach 7 Runden Schluss.
Wer einen Blick in die Statistiken wirft, wird jedoch schnell feststellen, dass 7x die gleiche Farbe keine Seltenheit ist und teilweise sogar 20x in Folge kein Farbwechsel stattfindet. Zwar sind kleine Serien eigentlich die Regel, doch es reicht eine längere Pechsträhne, damit es richtig teuer wird. Dies soll uns das nächste Beispiel verdeutlichen:
- 1. Runde Rot: 5€ Einsatz
- 2. Runde Rot: 10€ Einsatz
- 3. Runde Rot: 20€ Einsatz
- 4. Runde Rot: 40€ Einsatz
- 5. Runde Rot: 80€ Einsatz
- 6. Runde Rot: 160€ Einsatz
- 7. Runde Rot: 320€ Einsatz
- Bei einer Verdopplungs- und Einsatzobergrenze ist nun Schluss und das kumulierte Geld, was sie eingesetzt haben ist weg: 635€.
Es ist wie bei jeder Strategie: Auf kurze Sicht mag man vielleicht Gewinne machen, doch es reicht eine Pechsträhne und man ist ganz viel Geld los. Die Martingale Strategie ist insofern ein klassischer Casino Mythos.
#2 Je größer der progressive Jackpot, desto eher wird ausgeschüttet
Man stellt sich Spielautomaten mit progressivem Jackpot gerne wie einen Kessel voll flüssigem Gold vor, der stetig gefüllt wird und irgendwann überläuft. In der Tat handelt es sich jedoch viel eher um einen Vulkan, bei dem man nie weiß, wann er ausbricht.
Dass ein progressiver Jackpot mit steigendem Wert eher geknackt wird ist ein ausgemachter Casino Mythos und stimmt ganz und gar nicht mit der Funktionsweise von Slots überein. Diese sind nämlich mit einem RNG (Random Number Generator) ausgestattet, welcher dafür sorgt, dass jeder “Spin” unabhängig vom Vorherigen ist. So ist der Ausschüttungszeitpunkt unabhängig davon, ob der progressive Jackpot erst wenige Sekunden, Tage, Monate oder sogar Lichtjahre wächst.
#3 Kartenzählen ist illegal
Aus Filmen wie “Hangover” oder “21” kennt man die Gangster, welche mit ausgeklügelten mathematischen Systemen ganze Spielbanken ausnehmen und dabei stets auf der Flucht vorm Wachpersonal sein müssen. So hat sich mittlerweile der Casino Mythos durchgesetzt, dass Kartenzählen illegal ist.
Fakt ist jedoch, dass kein öffentliches Gesetz existiert, welches Casino Strategien oder das Mitzählen von Karten für illegal erklärt. Einfach gesagt, Kartenzählen ist zu 100% legal.
Allerdings haben Spielhallen das Vorrecht eine Hausordnung aufzustellen, in der Kartenzählen illegal ist. Da es jedoch grobe Selbstjustiz wäre, Kartenzähler mit Geldstrafen zu belangen oder (wie oft in Filmen) Gewalt anzudrohen, ist diese Casino Strategie kaum gefährlich.
Jedoch ist es den Spielhallenbetreibern gestattet, mögliche Gewinne einzubehalten, ein Spielverbot auszusprechen oder die betreffende Person des Hauses zu verweisen. Wer aus seinem Talent mehr machen möchte, sollte sich also dennoch um Diskretion bemühen, da es ihm sonst wie Ben Affleck gehen kann, der von einem Caino ein lebenslanges Blackjack Verbot bekam, da er zu erfolgreich Karten zählte.
Für alle die jetzt neugierig sind, hier eine schnelle Anleitung wie sie zum Kartenzähler und Schreck aller Spielbanken werden:
#4 Roulette Tracking erhöht die Gewinnchancen
Roulette Tracking meint das Suchen nach Mustern in der Spielhistorie. So bieten die Meisten Spielhallen eine Statistik Funktion an, welche aufbereitet, wie oft rot, bzw. schwarz gefallen ist, welche Zahl am häufigsten dran kam und was die längsten Serien waren. Viele Zocker analysieren diese Daten akribisch und leiten daraus ihr Vorgehen ab: “Bisher kam nur 47% Schwarz, ich werde den ganzen Abend auf rote Zahlen setzen” oder “Es werden überdurchschnittliche viele hohe Zahlen getroffen, ich setze nur noch auf das letzte Drittel” sind dabei beliebte Schlussfolgerungen.
Man kann jedoch genauso gut seinen Goldfisch fragen oder den Kaffeesatz lesen, denn diese Statistiken sagen rein gar nichts aus. Roulette Tracking ist eine überaus fehlerhafte Casino Strategie, da man missachtet, dass jeder “Spin” unabhängig vom vorherigen ist. Es mag zwar im Wilden Westen möglich gewesen sein, defekte Spiele mit Tendenzen ausfindig zu machen und daraus profit zu schlagen, doch heutige Roulette Räder sind makellos.
Der Casino Mythos von Spielbanken Ganoven, welche durch langes Beobachten der Kugel riesen Gewinne einfuhren ist insofern leider Geschichte.
Anders gehen hingegen die Kesselgucker Roulette an. Sie erhoffen sich nicht über langes Beobachten Tendenzen ausfindig zu machen, sondern versuchen durch das Beobachten des Kugellaufes das Ergebnis vorherzusagen. hier ein Beispiel:
#5 Wenn bereits viele hohe Symbole erscheinen kommt bald der Gewinn
Man sitzt am Spielautomat und endlich kommt das Hauptgewinn Symbol; doch leider nicht in der Gewinnlinie. Jetzt erst recht denken sich viele, denn wenn man so nah dran war, kann das Glück nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Doch weit gefehlt, denn auch hierbei gilt, dass bei jedem Dreh die gleichen Wahrscheinlichkeiten bestehen und sich hochwertige Symbole nicht aufaddieren. Nichts desto Trotz hält sich dieser Casino Mythos hartnäckig in den Spielhallen.
#6 Der letzte der Blackjack Runde ist der Sündenbock
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Es sitzen 3 Personen am Blackjack Tisch. Spieler 1 ist bei 19 und Spieler 2 bei 16 stehen geblieben. Spieler 3 hat eine 17, entschließt sich, eine weitere Karte zu nehmen, bekommt einen Buben und hat sich überkauft. Nun deckt der Dealer neben einem offen König mit einer 3 die verdeckte Karte auf. gemäß den Regeln muss er eine weitere Karte ziehen, bekommt eine 7 und hat somit gegen Spieler 1 und 2 gewonnen. Diese sind nun sauer auf Spieler 1, warum?
Aus Sicht von Spieler 1 und 2 ist Spieler 3 schuld, dass sie verloren haben, da der Dealer den Buben bekommen und sich überkauft hätte, wenn Spieler 3 bei 17 stehen geblieben wäre. So gilt der letzte einer Blackjack Runde häufig als Sündenbock.
Wie man jedoch an dem vielen hätte, wäre, könnte erkennen kann, handelt es sich hierbei auch um einen typischen Casino Mythos. So kann man nicht einfach den letzten für die Karte des Dealers verantwortlich machen, da jede Entscheidung in der Runde darauf Einfluss hat. Aber wie so oft braucht der Mensch für alles Schlechte einen Sündenbock.
#7 Den Tisch stets als Gewinner verlassen
Hinter diesem Casino Mythos steckt die alte Volksweisheit, dass “Alles gelingt, wenn man nur hartnäckig genug ist”. In Spielhallen gibt es diese Regel jedoch nicht, denn auf lange Sicht gewinnt der Spieler nie. Darum ist es stets das Anliegen des Dealers, die Spieler so lange wie möglich in ihren heiligen Hallen zu beherbergen, denn je länger gezockt wird, desto mehr wird verloren.
Gerade vor diesem Hintergrund wird die Fehlerhaftigkeit von Strategien wie dem Ausgleichen von Verlusten durch noch höhere Einsätze deutlich. Es ist durchaus gestattet, den Tisch als Verlierer zu verlassen oder mitten in einer Glückssträhne einen Schlussstrich zu ziehen. Denn wer den Tisch stets nur als Gewinner verlassen möchte, wird ein noch größerer Verlierer.
#8 Casinos pumpen Sauerstoff in die Räumlichkeiten
Hinter den meisten Casino Mythen steckt doch ein Fünkchen Wahrheit. So benutzen Spielhallen in der Tat teilweise perfide Methoden um die Gäste so lange wie möglich in ihren heiligen Hallen zu halten. So gibt es weder Uhren noch Fenster, damit man die Zeit vergisst und auch die Ausgänge sind nur schwer zu finden.
Dass Spielhallen jedoch Sauerstoff in ihre Räumlichkeiten pumpen, damit die Gäste nicht müde werden ist ausgemachter Humbug. Dennoch hält sich dieser Casino Mythos hartnäckig und sogar “seriöse” Las Vegas Guides warnen davor.
Betrachtet man das ganze jedoch aus einem rationalen Blickwinkel ist es schlicht und einfach unmöglich, einen Sauerstoff Tank, der groß genug ist, um die Luft entscheidend zu beeinflussen, in einer Spielhalle unterzubringen. Außerdem, wie sollte ein Casino mit solch einem Vorgehen bei einer Kontrolle durchkommen?
#9 Nachts gewinnt man an Spielautomaten mehr
Die These hinter diesem Mythos ist, dass die Auszahlungsquoten zu Stoßzeiten niedriger, als zu ruhigeren Phasen sind. So seien gegen 4 Uhr Nachts, wenn die wenigsten spielen die Auszahlungsquoten am höchsten.
Vermutlich fußt dieser Casino Mythos auf der nächtlichen Glückssträhne eines Zockers, der daraus gleich eine Regel machen wollte. Dass dies natürlich überhaupt nicht stimmen kann, sollte jedem klar sein, denn sonst könnte die Spielhalle ja nach Belieben die Auszahlungsquoten verändern. Man muss sich also nicht um 4 Uhr Nachts den Wecker zum Daddeln stellen.
#10 Wer häufig hintereinander verliert gewinnt bald wieder
“Ich habe jetzt schon so oft verloren, bald kommt bestimmt der Gewinn”. Diese Logik ist leider bei erschreckend vielenGamblern vertreten. Was die meisten vergessen ist, dass bei jedem Dreh die gleiche Wahrscheinlichkeit besteht. Setzt man beim Roulette auf die einfache Chance (annähernd 50:50) kann man eben nicht sagen, dass man von 10 Drehs 5 richtig tippt, denn die Wahrscheinlichkeit für 10x Rot ist genauso hoch, wie die für 10x Rot-Schwarz im Wechsel.
Wer häufig hintereinander verliert und immer weiter zockt kann also auch noch öfter verlieren. Man muss schlicht und ergreifend auch mal Pechsträhnen akzeptieren; gerade im Casino.
Welche Casino Mythen kennen Sie?
Natürlich existieren noch viel mehr Mythen, Halbwahrheiten und Legenden über Casinos, als in unserer Top 10. Welche kennen Sie? Gibt es Gerüchte, bei denen Sie nicht wissen, ob sie wahr sind? Hinterlassen Sie doch ein Kommentar und wir prüfen für Sie, was hinter dem Mythos steckt.
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