Will man etwas über Glücksspiel wissen, sollte zuerst in die Geschichtsbücher und dann ins Internet schauen. Wer weit genug zurückgeht kann auf einen rund 5000 Jahre alten Fundus an Erfahrungen zurückgreifen. 3000 v. Chr. datieren die ersten Belege der bewegten Geschichte des Glücksspiels, die untrennbar mit unserer Kultur verbunden ist.
Natürlich haben sich die verschiedenen Arten des Glücksspiels mit der Zeit entwickelt, die Menschen sind jedoch seit jeher gleich. So gab es schon unter den Germanen Adrenalin Junkies, die ihr ganzes Hab und Gut beim spielen setzen und im alten Rom konnte selbst ein kaiserliches Verbot das Volk nicht vom Glücksspiel abhalten.
Begeben wir uns also auf die Reise durch die ereignisreiche und abenteuerliche Reise der Entstehung des Glücksspiels.
Antike: Die aller ersten Glücksspiele
Bereits in der Antike waren Glücksspiele über den halben Globus verteilt. So wurden in Asien, Europa und Afrika Beweise für deren Existenz vor Christus gefunden. Dabei gibt es jedoch einige Unterschiede zwischen dem uns bekannten Arten des Glücksspiels und den damals verbreiteten.
Alles fing mit dem Würfel an: Mesopotamien, Indien und Ägypten
Nach heutigem Stand der Wissenschaft datieren die Beginne der Geschichte des Glücksspiel aus der Zeit um 3000 v. Chr. Im Gebiet des ehemaligen Mesopotamien wurden Sechsseitige Würfel aus Knochen und Elfenbein gefunden. Allgemein waren Würfel das dominierende Spiel der Zeit und auch in alten indischen Schriften wird von ihnen berichtet.
Die ersten heute gebräuchlichen Würfel benutzte man im alten Ägypten, welche es über es über Rom bis nach Nordeuropa schafften. So berichtet der römische Geschichtsschreiber Tacitus dass die Germanen nach den kleinen Quadern geradezu verrückt waren und teilweise alles was sie hatten und sogar die eigenen Freiheit beim Spiel setzten:
„Das Würfelspiel betreiben sie sonderbarerweise wie ein ernsthaftes Geschäft, und zwar mit solch blinder Leidenschaft, wenn es um Gewinnen oder Verlieren geht, dass sie, nachdem sie ihr Hab und Gut verloren haben, mit dem letzten entscheidenden Wurfe um ihre Freiheit und ihre Person spielen.“
Entstehung des Glücksspiel in der Bibel
Auch im meist gelesenen Buch der Welt ist die Entwicklung des Glücksspiels verewigt. So wird beschrieben, wie die römischen Soldaten bei der Kreuzigung Jesu um dessen Leibrock das Los warfen. Wer will, kann dies als Geburtsstunde der modernen Lotterie sehen.
Grundsätzlich war Glücksspiel im alten Rom jedoch streng verboten und nur zu den Festtagen des Saturns, den sogenannten Saturnalien, geduldet. Dass gerade Würfelspiele im Weltreich jedoch überaus weit verbreitet und populär waren zeigt der Ausruf Cesars, als er den Rubicon überquerte:“Alea acta est”, die Würfel sind gefallen.
Die Entwicklung des Glücksspiels im Mittelalter
In der dunklen Zeit des Mittelalters war die Entwicklung des Glücksspiels vor allem von Restriktionen seitens des Klerus geprägt. Doch wiedereinmal zeigte sich, dass selbst die Einschränkung des Glücksspiels durch das Christentum die Erfolgsgeschichte nicht mehr aufhalten konnte und selbst neue Arten des Glücksspiels auftraten.
Glücksspiel und Christentum
Sowohl die geistliche, als auch die weltliche Obrigkeit des Mittelalters sahen die Entwicklung des Glücksspiels als verderblich an. So versuchten zwahlreiche Autoritäten Würfel- und Kartenspiele gerade für die niedrigeren Stände zu verbieten. Obwohl insofern Glücksspiel und Christentum miteinander auf dem Kriegsfuß standen, wird berichtet, dass selbst in Klostern Kartenspiele durchaus beliebt waren.
Erstmals wurde dabei im 16. Jahrhunder zwischen Erlaubten und unerlaubtem Praktiken unterschieden, was einen großen Schritt in der Entwicklung des Glücksspiels bedeutet. So war gerade das Spielen um hohe Einsätze ein Frevel und wurde hart bestraft.
Der Siegeszug des Kartenspiels
Auch die Entstehung des Glücksspiels mittels Karten datiert aus dem Mittelalter. Erneut finden sich die Ursprünge in Indien. Über Zigeuner und die Kreuzzüge kam das indische Kartenspiel “Tchaturanga” mit 100 Blatt ins christliche Abendland. Sein Erfolg beruhte vor allem auf den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. So entwickelten sich in der weiteren Geschichte des Glücksspiels je nach Kulturkreis unzählige Varianten des Kartenspiels.
In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlebte die Entwicklung des Glücksspiels eine regelrechte Blüte. Von der dörflichen Taverne bis hin zum Kaiserlichen Palast dominierten Spielkarten das gesellschaftliche Leben.
Wie sehr auch der Adel dem Kartenspiel verbunden ist, zeigt dass bedeutende Persönlichkeiten aus Mythen und Historie als Inspiration für die Bilder des uns heute geläufigen Kartenspiels dienten:
König | Dame | Bube |
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Auf und Ab in der Neuzeit
Die Entwicklung des Glücksspiels war nun nicht mehr aufzuhalten und im 17. Jahrhundert wurden die ersten Staatslotterien sogar zum Ausgangspunkt der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Dennoch war die Geschichte des Glücksspiels auch in der Neuzeit geprägt von Verboten und Hindernissen. Doch selbst die Staatsmacht musste erkennen, dass ein generelles Verbot nicht mehr möglich war.
Geburtsstunde der Kugel
Über die Entstehung des Glücksspiel Klassiker Ranken sich viele Theorien. So sagen die einen römische Streitwagen seinen auf die Seite gekippt und die Räder zum Zeitvertreib gedreht worden, während andere meinen die ersten ähnlichen Spiele stammen aus chinesischen Klöstern.
Über den Erfinder des modernen Variante gibt es jedoch keine Zweifel. Der französische Mathematiker Blaise Pascal (bekannt für das Pascalsche Dreieck) im Zuge der Aufklärung geradezu besessen von der Idee des Perpetuum-Mobile. Ein Beiprodukt seiner Forschung war dabei das Rad.
Durch die flächendeckenden Verbote von Glücksspiel in Europa verschleppte sich jedoch eine Verbreitung des heutigen Spielhallen Schlagers. Prinz Charles von Monaco sah in der Einführung von Spielbanken jedoch eine Möglichkeit die maroden Staatskassen seines kleinen Königshauses aufzubessern.
Von nun an war der Siegeszug der kleinen Kugel nicht mehr aufzuhalten und in der weiteren Entwicklung des Glücksspiels erreichte es Anfang des 19. Jahrhunderts Deutschland und Ende des 19. Jahrhunderts die vereinigten Staaten.
Der Ursprung der Staatslotterie
Ähnlich wie oben genant sollten auch die ersten Lotterien helfen die die enormen Löcher in den Staatskassen der verschwenderischen Dynastien zu schließen. Als erster kam der französische Finanzminister Desfort auf die Idee mit einer Lotterie einen Anreiz zum Kauf von Staatsanleihen zu geben. dabei verrechnete er sich jedoch folgenschwer, so dass Voltaire und sein legendäres Lotterie System die ersten in einer langen reihe von Glücksspielbetrügern werden konnten.
Die Blüte deutscher Spielotheken
Nach dem unter der Napoleonischen Herrschaft sämtliche Arten des Glücksspiels in Deutschland legalisiert wurden sprießten Spielbank Städten nur so aus dem Boden. Baden Baden, Wiesbaden und Bad Ems waren dabei die Vorreiter. Mit der Ausdehnung des Preußischen Königsreiches unterlagen die Spielhallen jedoch mehr und mehr Restriktionen und mussten ab 1866 einen Großteil ihrer Gewinne in den Kur- und Verschönerungs Fond einzuzahlen. Hierin liegt auch der Grund, dass nahezu allen deutschen Spielbank Metropolen auch Kur Städte sind.
Nach dem Komplett Verbot 1872 durften die Spielhallen erst wieder im 3. Reich ihre Pforten öffnen. So galt selbst Adolf Hitler als begeisterter Spieler.
Und Heute?
Glücksspiele sind längst nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Schulklassen besuchen zur Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung Spielotheken und der Glücksspielsektor gilt als einer der wachstumsstärksten Branchen weltweit. Fakt ist, solange es die Menschheit gibt, wird es auch Glücksspiel geben. Es bleibt eine große Faszination.