Seit dem 01. Juli des vergangenen Jahres (2021) gilt der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag. Die dadurch geltende Regulierung hat zahlreiche Änderungen hervorgebracht.
So sind einige Sportarten etwa aus dem Wettprogramm der Online Buchmacher verschwunden und auch so mancher Wettmarkt steht nicht mehr zur Verfügung.
Ein wesentliches Element war dazu die signifikante Erhöhung des Datenschutzes und der Spielersicherheit. Im Rahmen dieser Vorgaben hat die Bundesrepublik ein zentrales übergreifendes System ins Leben gerufen.
Die Rede ist von OASIS und mit Stand Ende Dezember hat sich die neue Sperrdatei in jedem Fall ausgezahlt – zumindest, wenn man die Statistiken und Zahlen genauer analysiert.
So habe sich laut Aussagen eines Sprechers des RP Darmstadt bis 21. Dezember 2021 über 22.000 Menschen eintragen und dadurch sperren lassen. Für sie ist es somit nicht mehr möglich, in Spielhallen, stationären Wettbüros oder bei Online Anbietern zu spielen.
Nutzer mit Spielsucht-Verhalten und exzessiven Zügen sollen durch diese Möglichkeit eine vorzeitige Chance erhalten, um den Ausstieg zu schaffen.
Doch was gibt es zur neuen Sperrdatei zu wissen und welche Vorteile bringt sie? Diesen Fragen gehen wir mit dem nachfolgenden Beitrag genauer auf den Grund – inkl. Geltungsbereich und aktuellem Stand zu den Anträgen für Slots & Co.
OASIS bringt Kontrolle ins Limit
Eine weitere deutliche Veränderung und zugleich ein Eingriff ins Glücksspiel-Verhalten ist das neue Einzahlungslimit. Das liegt bei 1000€ und soll fortan vermeiden, dass sich Spieler immens verschulden.
Die Limitdatei wird ebenfalls von OASIS kontrolliert. Aktuell sind elf Buchmacher im System integriert und geben die Daten weiter.
Die weiteren sollen in der kommenden Zeit folgen, sodass eine objektive Einhaltung der Limits möglich sein soll.
Die aktuellen Maßnahmen gehen vielen Experten aber nicht weit genug und das obwohl die Spieler bis zum Inkrafttreten deutlich mehr Geld fürs Glücksspiel ausgeben konnten.
Diese Meinung teilt auch die Vorsitzende des bundesweiten Fachverbands für Glücksspielsucht, Ilona Füchtenschnieder. Sie verriet:
„Ein Mann hat etwa von März bis Oktober 36.000 Euro verspielt, erlaubt gewesen wären 8000 Euro. Bei einem anderen waren es 14.000 Euro in drei Monaten. Ohne dass Anbieter je geprüft hätten, ob die Leute überhaupt so viel Geld zur Verfügung haben.“
Welche Vorteile entstehen durch OASIS
Die Vorteile von OASIS liegen trotz Datenschutzbedenken einiger Kritiker auf der Hand. So ermöglicht die neue Sperrdatei einen Absprung mit jähem Ende – ohne, dass weitere – womöglich nicht frei verfügbare – Gelder für das Glücksspielsucht-Verhalten ausgegeben werden.
Auch ist OASIS für die Einhaltung der monatlichen Limits zuständig und gewährleistet, dass die Spieler nicht mehr ausgeben.
Nicht zuletzt ist es die Einheitlichkeit, welche ein Vorzug ist. Letztlich ist es eine moderne Lösung, mit der sich der Spielerschutz nachhaltig erhöhen lässt.
Die Frage wird allerdings sei, wann alle Anbieter ans System angeschlossen sein werden.
Erlaubnisse für virtuelle Automatenspiele & Co. steht weiter aus
Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag hat nicht nur den Markt für die Sportwetten legalisiert, sondern auch weitere Glücksspielmärkte zugänglich gemacht.
So können Spieler fortan virtuelle Automatenspiele, Online Poker oder virtuelle Spielhallen-Games ausprobieren. Allerdings gilt dies nur für Anbieter, die über eine Konzession verfügen und damit im Besitz einer erforderlichen Erlaubnis sind.
Das Problem ist jedoch, dass die bundesweit dafür zuständige Behörde beim Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt der Arbeit nicht hinterherkommt.
Fernab der Sportwetten Lizenzen warten insgesamt 49 (!) Anbieter auf die Erlaubnis und wenn es nach den Aussagen geht, dann wird es noch eine ganze Weile dauern – ehe alle Anträge bearbeitet und die Konzessionen erteilt sind.
An Fahrt dürfte die gesamte Kontrolle und Erteilung ab Juli 2022 aufnehmen. Dann soll die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder greifen. Auch sollen bis zum ersten Quartal 2023 110 Mitarbeiter für die Kontrolle der Online-Aktivitäten zuständig sein.
Verglichen mit den bis dato zwölf Personen wäre dies ein immenser Zuwachs und zugleich eine Hoffnung, dass ein jederzeit faires Glücksspiel unter Berücksichtigung aller Regularien gewährleistet ist.